Diese Seiten benötigen für uneingeschränkte Funktionalität Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihrem Browser, um sämtliche Funktionen nutzen zu können.

Passionsblumen

Die äußerst vielgestaltige Gattung der Passionsblumen (bot. Passiflora) umfasst nach heutigem Stand über 500 Arten, aufgeteilt auf die vier Untergattungen Astrophea, Deidamioides, Decaloba und Passiflora). Ihre Heimat ist meist Mittel- und Südamerika, einige Arten sind in Nordamerika bis in die Mitte der USA zuhause und selbst im südostasiatischen Raum ist ein etwas eigenständiger Ableger dieser Pflanzengruppe zu finden.

Der weitaus größte Teil umfasst mehrjährige, schnellwachsende, immergrüne Rankpflanzen, aber auch rankenlose, baumartig wachsende (Untergattung Astrophea, s.o.) und Einjährige finden sich darunter.

Die Blüten zeigen einen komplexen Aufbau, variieren in Form, Farbe und Duft und sind vor allem in der Untergattung Passiflora besonders auffällig. Im spezifischen Aufbau der Passiflora-Blüte sahen einige spanische Eroberer Südamerikas die Symbolik der Kreuzigung Christi, woraus sich der spätere Name (passio = Leiden(sgeschichte Christi), flos = Blume, Blüte) ableitete.

Die Blüten eines Triebes öffnen sich nacheinander und bleiben meist nur für einen Tag geöffnet. Einige Arten sind nachtblütig. Die Bestäubung erfolgt im allgemeinen durch Insekten, einige werden von Kolibris, andere von Fledermäusen bestäubt.

Angelockt werden die Bestäuber neben Form, Farbe und Duft auch von Saft-ausscheidenden Nektardrüsen an Blüten und Blättern. So hat der Umstand, dass einige südamerikanische Schmetterlingslarven sich ausschließlich von bestimmten Passiflora-Blättern ernähren, zur Entdeckung einiger Passiflora-Arten durch Schmetterlingsforscher beigetragen.

Passionsblumen sind in der Regel selbststeril, d.h., sie brauchen für eine erfolgreiche Befruchtung den Pollen eines genetisch unterschiedlichen Individuums der gleichen Art. Es gibt jedoch auch einige selbstfertile Arten, die mit eigenem Pollen Früchte bilden. Interessanterweise werden Früchte in vielen Fällen aber auch nach Kreuzbestäubung gebildet, also mit Pollen einer anderen Passifloren-Art. Dies macht diese Gattung für Züchter besonders interessant und zeigt sich in der Vielzahl der existierenden Passionsblumen-Hybride.

Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass einige Arten äußerst schmackhafte Früchte bilden, wie z.B. die den Maracuja-Saft liefernden, gelben oder rotbraunen Früchte der Passiflora edulis.

Je mehr man sich also mit dieser beeindruckenden Pflanzengruppe beschäftigt, desto faszinierender kann ihre Wirkung auf den Pflanzenliebhaber sein. Es besteht daher durchaus die Gefahr, „passionsblumen-süchtig“ zu werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner